Größe ist nicht alles. Mit 2962m ist die Zugspitze nicht besonders hoch im direkten Vergleich zur Alpen-Nachbarschaft und international schon gar nicht. Dafür aber ein umso größerer Publikumsmagnet. Zu Recht.
Übrigens. Der Name kommt vermutlich von den Lawinen, welche vom oberen Teil des Massivs in Tal stürzten (Zugbahnen).
Schon seit langem stand die Besteigung über das Höllental und Klettersteigs auf unserer To-Do Liste. Darüber soll ich im nachfolgenden Tourenbericht gehen, sowie einigen Tipps und Empfehlungen.
Woher also die Motivation auf die Zugspitze zu klettern?
Aus meiner Sicht kann man eine Besteigung der Zugspitze uneingeschränkt empfehlen. Inbesondere die Besteigung über das Höllental ist äußerst reizvoll und verbindet eine schöne ausgedehnte Wandertour mit Klettersteig und einem kleinen Gletscher / Firn-Feld. Darüberhinaus ist der Blick ins Tal unbeschreiblich schön! Auch zu nennen ist der historische Bezug der Höllentalklamm. Zu sehen sind Reste eines Elektrizitätswerkes, welches das damalige Blei- und Molybdänbergwerk mit Strom versorgte.
Vorbereitung
Wie das so ist, spielte häufig das Wetter nicht mit. Bei einer Anreise von knapp 4 Stunden, ist auch etwas Planung und Vorlaufzeit nötig. Das schließt eine spontane Besteigung am Wochenende aus.
Nach mehreren Fehlschlägen und einem Bierchen am Samstag Abend entschlossen wir uns doch für eine relativ spontane Aktion. Die Vorhersagen für die darauffolgende Woche war positiv und die Arbeitssituation lies einen spontanen Urlaubstag zu. Dies änderte sich Montags nicht, so dass wir für Mittwoch Urlaub einreichten und Dienstags nach der Arbeit uns auf den vierstündigen Weg nach Grainau machten. Ziel war die Pension “Haus Huis’n” mitten in Grainau. Im Vorgespräch erklärte ich der Dame des Hauses unser vorhaben. Das beinhaltete unser spätes Ankommen gegen 22:30 (ja, wir sind nicht so früh losgekommen wie gedacht 🙂 ). Außerdem wollten wir schon wieder um 4 Uhr frühstücken damit wir um 5 Uhr vom Wander-Parkplatz in Hammersbach los können. Kein Problem. Wir wurden kurz in die Unterkunft, das Frühstück und Kaffeevorräte (wichtig) eingewiesen. Endlich schlafen!
Los geht’s!
Am nächsten Tag (Mittwoch) ging es endlich los. Nach dem Frühstück gegen 4:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Wander-Parkplatz in Hammersbach. Noch im dunklen suchten wir die Einstiegsstelle in die Tour zur Höllentalklamm, welche wir in der Nähe der Bushaltestelle fanden.
Der erste Teil des Aufstieges zog sich ca. 1 Stunde bis zur Klammeingangshütte (1047m). Entsprechend der frühen Uhrzeit war diese noch nicht besetzt, allerdings war die Drehtür offen um zu passieren. Wir hinterließen trotzdem unseren Obolus von 4€ auf der Fensterbank und führten den Aufstieg zur Höllentalangerhütte (1387m) fort. Bzw. eher zur Baustelle. Zum damaligen Zeitpunkt wurde die Hütte gerade erneuert und stand auch nicht für eine möglich Übernachtung zur Verfügung.
Unser Weg führte uns weiter stetig bergauf Richtung Talschluss zur sogenannten Hünerleiter und weiter über schroffes Gelände zum “Brett” (1700m). Das Brett besteht aus Stahlstifte welche in die steile Wand gebohrt wurden. Man kann sich anseilen und mit entsprechender Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollte dies kein Problem darstellen. Über ein Geröllfeld ging es weiter zum zum Höllentalferner.
Am Beginn des Ferners sollten unbedingt Steigeisen angelegt werden. Es gibt mehrerer, teilweise große, Spalten. Die Gefahr ist einfach zu Groß, dass man rutscht und stürzt. Es gibt immer mal wieder Nachrichten, über Verunglückte..
Nach dem Fernen beginnt der Klettersteig (2440m) auf den letzten knapp 520 Höhenmeter.
Auf dem Gipfel
Nach den obligatorischen Bildern am Gipfelkreuz (2962m) führte uns unser weg zum Münchner Haus (2959m). Hier wurden wir erst mal mit “Hallo Bergsteiger” begrüßt, was uns natürlich total freute. Ein tolles Gefühl oben angekommen zu sein! Der eine oder andere Tourist schaute dann doch etwas verdutzt als wir mit voller Montur auf das Plateau stiegen.
Nach einer kurzen Stärkung nahmen wir dann aber die Zugspitzbahn zurück nach Hammersbach (758m).
Kleiner Tipp: Auf der Zugspitze gibt es eine 360° Webcam, die natürlich auch den Gipfel abdeckt. Außerdem werden die Bilder sehr lange gespeichert. Dementsprechend kann man in der Zeit zurückgehen um sich ein schönes Gipfelbild-Panorama zu sichern!
Fazit
Eine ganz tolle Tour! Wir wurden nicht enttäuscht und unsere Erwartungen wurden übertroffen! In Summe: ca. 9km, 2200 Höhenmeter in knapp 9 Stunden mit Pause.
Weiterführende Informationen:
Online:
Detailierte Wegbschreibung mit Karte und GPS Daten auf
alpenvereinaktiv.com
Sowie dieser Artikel des Deutschen Alpenvereins. Details auch schön auch noch mal im entsprechenden Flyer zusammengefasst.
Offline:
Wanderführer von Kompass
AV Wanderkarte Wettersteingebirge